Kürbis
Cucurbitaceae


Kürbis und Zucchini gehören zur Familie der Kürbisgewächse, cucurbitaceae. Kürbisse sind meistens einjährig, wir unterscheiden verschiedene Arten:

  • Zur Art CUCURBITA PEPO zählen wir Zucchini, verschiedene Gartenkürbisse, Patisson-Kürbisse, Ölkürbisse und Zierkürbisse.
    Pepo-Kürbisse sind meistens buschförmig manchmal rankend, ihre Stängel haben 5 Hauptlängsrippen und sind, so wie die oft tief eingeschnittenen Blätter, leicht bestachelt.
    Die Samen sind gewölbt, einfärbig weiss bis grau und haben einen dickeren Rand.
  • Von der Art CUCURBITA MAXIMA findet man noch wilde Sorten in Argentinien und Bolivien.
    Sie sind fast immer rankend, ihre Stängel sind sehr lang, glatt, ohne Längsrippen und nicht stachelig. Die Blätter sind gross und behaart, nicht tief eingeschnitten und abgerundet. Der Stängelansatz an der Frucht ist rund, verkorkt und oft eingerissen und viel dicker als der restliche Stiel. Die Samen sind oft von einer dünnen, cellophanartigen Schicht umgeben. Sie sind oval und etwas gewölbt.
  • CURCURBITA MOSCHATA sind immer rankend, ihre Stiele sind sehr lang, rau und abgewinkelt. Die Blätter sind nicht tief gefurchtet und leicht abgerundet, mit mehreren Spitzen. Der Stängelansatz an der Frucht hat 5 Längsrippen. Die Samen der Moschuskürbisse sind silbrig grau und haben einen stark markierten Rand. Sie brauchen mehr Wärme als andere Kürbisarten, und gelangen daher in kälteren Zonen nicht immer zur vollen Reife.

Bestäubung der Blüten von Kürbis und Zucchini

Alle Kürbisarten sind einhäusig, auf jeder Pflanze wachsen männlich und weiblich getrennte Blüten.
Die weiblichen Blüten sind leicht am grossen Fruchtknoten unterhalb der Blüte zu erkennen, der schon wie ein „Minikürbis“ aussieht. Die männlichen Blüten sitzen auf deutlich längeren Stielen. Jede Blüte ist nur während einem Tag geöffnet. Die Befruchtung einer weiblichen Blüte mit dem Pollen einer männlichen Blüte derselben Pflanze ist möglich. Die Befruchtung zwischen Blüten verschiedener Pflanzen ist jedoch vorherrschend. So können sich alle Kürbisse und Zucchini verschiedener Sorten innerhalb der gleichen Art verkreuzen. Kürbisse werden durch Insekten, vor allem durch Bienen bestäubt.
Verkreuzungen zwischen verschiedenen Arten sind nicht möglich, mit zwei Ausnahmen: zwischen cucurbita argyrosperma und cucurbita moschata, oder – ganz selten – der Wildform von cucurbita pepo.
Wir können also in den meisten Fällen Kürbisgewächse verschiedener Arten nebeneinander anbauen ohne dass es zu Verkreuzungen kommt.
Zwischen zwei Sorten der gleichen Art muss hingegen ein Abstand von 1km eingehalten werden.
Sind räumliche Barrieren, wie Hecken und reichliches Blütenangebot vorhanden, dann kann die Distanz auf 500m reduziert werden.
Um verschiedene Kübissorten der gleichen Art zu erhalten, die im gleichen Garten wachsen, gibt es verschiedene Methoden:
Eine Methode besteht darin, eine Sorte unter ein mit Insektenvliess bedecktes Tunnel zu pflanzen und einen Hummelstock hineinzustellen. Bei rankenden Sorten mit sehr langen Stängeln erweist sich diese Methode als ungünstig, da sich die Pflanzen schnell flächendeckend ausbreiten und den Hummeln das Fliegen dadurch erschwert wird.
Bei der zweiten Methode versieht man zwei verschiedene Sorten mit Trennvlies, wobei im täglichen Wechsel jeweils eine der beiden Sorten bedeckt und die andere offen bleibt. So können die frei fliegenden Insekten jeden zweiten Tag die jeweils abgedeckte Sorte befruchten.
Eine andere Möglichkeit ist die Handbestäubung. Bei den grossen Blüten der Kürbisse ist dies ein einfaches und sicheres Verfahren.
Alle drei Techniken sind im „ABC der Saatgutvermehrung“ genau beschrieben.

Samenbau der Kürbisse und Zucchini

Der Vegetationszyklus und der Anbau von Kürbissen oder Zucchini für die Saatgutgewinnung sind dieselben wie für die Gemüseproduktion.
Um eine ausreichende genetische Vielfalt zu erreichen sollten für die Saatgutgewinnung mindestens sechs, besser jedoch zwölf Pflanzen der gleichen Sorte ausgewählt werden.
Bei der Pflanzenauswahl für die Saatgutgewinnung wird genau auf alle wichtigen Sortenmerkmale geachtet, z.B. die rankende oder buschförmige Wuchsform.
Die Form und Grösse der Früchte
Der Geschmack und die Beschaffenheit des Fruchtfleisches
Die Haltbarkeit, die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheitsbefall.
Der Reifegrad für die Saatgutgewinnung ist der gleiche wie für die Gemüseernte, da Kürbisse reif verspeist und eingelagert werden.
Einige Pepo-Sorten, wie Zuchini werden jedoch die unreif verspeist.
Deshalb müssen Zucchini wie Kürbisse völlig ausreifen: die Farbe verändert sich, die Schale wird hart und der Stängelansatz hart und trocken.
Jetzt erntet man ihn und lässt ihn an einem temperierten Ort mindestens ein Monat weiter nachreifen, die Samen werden dadurch noch keimfähiger.

Herauslösen, Sortieren und Aufbewahren von Kürbis- und Zucchinisamen

Zum Herauslösen der Kerne wird der Kürbis auseinandergeschnitten.
Die Kerne werden mit einem Löffel herausgeholt.
Dann werden sie in klarem Wasser gewaschen. Wenn sich das Fruchtfleisch bei einigen Sorten nicht leicht abspülen lässt, kann man die Samen mit Wasser bedecken und sie erst am nächsten Tag reinigen. Auf jeden Fall müssen sie danach bei einer Temperatur von 22-25°C und an einem gut durchlüfteten Ort getrocknet werden.
Wenn die Samen fertig getrocknet sind lassen sie sich nicht mehr biegen, sondern sie brechen, und die dünne Haut, die die Samen umgibt, lässt sich leicht entfernen.
Man sollte immer ein Etikett mit Art- und Sortennamen sowie dem Erntejahr in das Säckchen geben, da die Schrift auf dem Säckchen oft verwischt.
Wenn möglich sollte man die Samen einige Tage tiefkühlen, um eventuelle Parasiten zu eliminieren.
Kürbissamen sind 6 Jahre keimfähig, oft auch bis zu 10 Jahre. Eine tiegekühlte Lagerung verlängert die Keimfähigkeit.

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